Eulen auf Münzen – eine traditionsreiche Geschichte

In jedem Geldeutel findet sich Kleingeld und eigentlich schenkt man den Münzen nur wenig Aufmerksamkeit. Dabei erzählen sie interessante Geschichten und das schon seit vielen tausend Jahren, denn seit Münzen geprägt werden, machen sich die Menschen Gedanken um die Motive, die auf Münzgeld zu sehen sind. Oft wurden die aktuellen Herrscher darauf abgebildet, aber auch verschiedene Symbole oder Bauten zieren immer wieder die Rückseiten von Münzen. Obwohl die Münzen in der Antike noch einzeln geschlagen wurden, schuf man Motive, die noch heute Gefallen finden und die vielen Münzsammler auf der ganzen Welt lieben ihre antiken Münzen. Tiere wurden ebenfalls als Motiv auf Münzrückseiten verwendet und vor allem die Eule kann auf eine lange Traditionsgeschichte in Sachen Münzkultur zurückblicken, denn schon vor Christus zierte der nachtaktive Jäger eine wichtige Münze und sogar im 20. Jahrhundert gibt es ein Geldstück, auf der eine Eule zu sehen ist. Für die griechische 1-Euro-Münze übernahm man nämlich das Motiv von der 4-Drachmenmünze aus dem antiken Athen, auf dem eine Eule zu sehen ist und so können Eulenliebhaber ihr Lieblingstier auch heute noch im Geldbeutel mit sich herumtragen.

Tetradrachme mit Eulenmotiv ein Sammlerstück

In der Zeit zwischen 490 bis 220 vor Christus schlug man die Münzen noch einzeln und von Hand. Die Münzen bestanden aus massivem Silber und gut erhaltene Stücke mit dem Kopf der Pallas Athene auf der Vorderseite und einer Eule auf der Rückseite erzielen heute unter Sammlern hohe Summen. Die Tetradrachme mit der Eule war weltweit verbreitet, denn sie diente vor allem im Fernhandel als Zahlungsmittel und wurde auch gern für Soldzahlungen eingesetzt. So kam sie schnell über die Grenzen des antiken Griechenlands hinaus und überall auf der Welt konnte man mit der Eule seine Rechnungen begleichen. Mit einem theoretischen Gewicht von 17,36 Gramm gelangte die Eule auf den griechischen Münzen der Antike auch in abgelegene Teile der Welt und war als Zahlungsmittel überall anerkannt. Heute sind gut erhaltene Stücke nicht unter 1.000.- Euro zu haben und viele Münzsammler sind lange auf der Jagd nach der Eule aus der Antike.

Eulen nach Athen tragen – das Sprichwort und sein Ursprung

Fast jeder kennt das Sprichwort und weiß, was damit gemeint ist. Eulen nach Athen tragen ist eine Redensart, die verwendet wird um eine sinnlose Tätigkeit mit wenigen Worten zu kommentieren. Ihr Ursprung liegt geht auf den griechischen Dichter Aristophanes zurück, der ihn in einer satirischen Komödie um 400 vor Christus prägte. In Die Vögel wird eine herbeifliegende Eule mit: Wer hat die Eule nach Athen gebracht? kommentiert und da es im reichen Athen viele Münzen mit der Eule gab, sah man es als überflüssig an, noch weitere Eulen nach Athen zu tragen. Schon damals konnten sich Geschäftsleute natürlich auch Geld leihen, doch so einfach wie in diesem Kleinkredit-Vergleich konnte man damals die Konditionen der Geldgeber nicht vergleichen. In einem weiteren Vers der Komödie heißt es dann An Eulen wird es nie mangeln und in der römischen Geschichtsschreibung übernahm man den Kern dieser Aussage für andere Sprüche und bald waren in verschiedenen Teilen der Erde ähnliche Verse bekannt. Krokodile nach Ägypten tragen oder Fische zum Hellespont bringen waren ähnliche Aussprüche, die ein sinnloses Unterfangen umschreiben konnten und auch moderne Versionen des Spruchs sind heute noch aktuell. So sagt man etwa Bier nach München bringen oder den Bäckerskindern Stullen geben und jeder weiß genau, was damit gemeint ist. Vor allem diese lokalen Abwandlungen des Spruchs „Eulen nach Athen tragen“ sind beliebte Kommentare, wenn es darum geht, kurz und knapp die Sinnlosigkeit eines Unternehmens zu verdeutlichen und alle haben ihren Ursprung in den griechischen Münzen mit der Eule als Motiv.